Eine Recherche im Firmenhistorischen Archiv zeigt, wie weit die Wurzeln der Allianz in der Landeshauptstadt zurückreichen. Bereits 1875 gründete Carl Gottlob Molt den Allgemeinen Deutschen Versicherungsverein a.G. (ADVV). Molt gilt als Pionier der Haftpflichtversicherung. Der gelernte Bäcker erkannte während der beginnenden Industrialisierung die Chancen der Haftpflichtversicherung für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Bald war er ein gefragter Berater der Politik. In den 1880er Jahren zog das Reichskanzleramt ihn bei der Entwicklung der gesetzlichen Unfallversicherung hinzu.
Mit innovativen Angeboten wie der Vermögensschadenhaftpflicht für Rechtsanwälte und Notare (1893) und der ersten Autohaftpflichtversicherung (1900) entwickelte Molt den ADVV innerhalb kürzester Zeit zum Marktführer in der Sparte. Als der Gründer 1910 starb, hinterließ er einen der größten Arbeitgeber in Stuttgart. Für die damalige Zeit verfügte der ADVV über moderne Sozialeinrichtungen, wie etwa einem Betriebssportverein.
Molts Nachfolger, der Esslinger Jurist Max Georgii, führte das Unternehmen mit sicherer Hand und Weitblick durch Krieg und Inflation. In seine Ägide fallen die Umfirmierung des ADVV in den Stuttgarter Verein und der Übergang zur Rechtsform der Aktiengesellschaft. 1927 führte Georgii den Stuttgarter Verein in die Fusion mit der Allianz und übernahm den Vorsitz des Aufsichtsrats. Max Georgii war Sohn von Theodor Georgii, dem Gründer der Deutschen Turnerschaft. Selbst Turner mit Leib und Seele, übernahm er zunächst die Schirmherrschaft des Beamtenturnerbundes des ADVV. Dessen Mitgliederversammlung beschloss 1925, sich zu Ehren Theodor Georgiis den Namen Turnerbund Georgii, Stuttgart, zu geben. Nach der Fusion der beiden Versicherungsunternehmen schlossen sich 1932 auch deren Betriebsportvereine zusammen und es entstand der Vorgängerverein des heutigen TSV Georgii Allianz e.V. Bald darauf erwarb die Allianz von der Brauereiwitwe Fanny Leicht das Gelände an der Heßbrühlstraße für den Betriebssport.
(Quelle: A.S. UK Allianz Connect)